Dortmund Net - Geschichte von 1600 bis 1800

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Nach 1604 Dortmunder Gymnasium soll zu einer Universität ausgebaut werden. Die Lehrstühle sollen von Professoren aus Gießen und Wittenberg besetzt werden.

27. 2. 1604 Der Rat läßt angesichts zahlreicher sich in der Umgebung Dortmunds aufhaltender fremder Truppen die Befestigungswerke in Stand setzten. Vor dem Wißstraßentor wird ein Rondell gebaut.

6. 4. 1604 Die Stadt bestellt zwei Salpetermacher zur Herstellung von Schießpulver.

12. 7. 1605 Angesichts durch die Bedrohung durch den spanisch-niederländischen Krieg werden 50 - 100 Söldner angeworben.

18. 7. 1605 Der Dortmunder Rat beauftragt den Rittmeister Hermann von Berswordt und Pastore Nicolai die Stadtchronik weiter zu führen.

1605 Die Reichssteuer wird von 204 auf 96 rheinische Gulden reduziert.

1610 Detmar Mülher zeichnet den ältesten noch erhaltenen Stadtplan.

11. 5. 1614 Albert Klepping erwirbt die Reliquien des hl. Reinoldus und verschenkt sie an den Kölner Dompropst. Über verschiedenen Stationen gelangen sie 1616 in den Dom von Toledo, wo sie sich noch heute befinden, der Reliquienschrein ist verschwunden. Das kostbare Kopfrequiar bleibt noch bis 1792 in der Reinoldikirche.

1618 - 1621 Der Getreidepreis steigt in Westfalen um 150%.

Juni - Dezember 1624 Die Pest wütet erneut in Dortmund. Der Rat setzt am 8.Juli Casper Heitfeld als Pestmeister ein und verordnet: Die Pesttoten müssen binnen 24 Stunden bestattet werden; vor den Häusern der Toten sind Leuchten ohne Licht aufzuhängen; infizierte Personen müssen abgesondert werden.

19. 3. 1628 Kaiser Ferdinand II. befiehlt der Stadt unter Strafandrohung, alle Pfarrkirchen den Katholiken zurückzugeben (Restitutionsedikt). Am 26.6. protestiert der Rat dagegen.

24. 10. 1629 Der kurkölnische Kommissar Dr. Schultheß publiziert auf dem Rathaus zu Dortmund ein neues kaiserliches Restitutionsmandat, in dem die Rückgabe aller Pfarrkirchen an die Katholiken befohlen wird. Der Stadt wird eine Frist von Sechs Wochen gesetzt, Wallenstein wird mit der Ausführung des Mandats beauftragt. Am 2.11. bittet der Rat um Fristverlängerung. Durch die Landung des Schwedenkönigs Gustav Adolf im Juni 1630 in Pommern verschlechtert sich die militärische Lage des Kaisers. Wallenstein wird entlassen, das Mandat in Dortmund nicht ausgeführt. Die Kirchen bleiben evangelisch.

26. 11. 1630 Der Dortmunder Syndikus Wortmann erwirkt in Wien für die Stadt ein neues Münzprivileg.

9. 7. 1631 Dortmund kauft sich noch einmal für 3 400 Tale von der Einquartierung durch kaiserliche Truppen unter Graf Pharensberg los.

23. 7. 1632 Der kaiserliche Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim erobert Dortmund. Die Stadt kann sich mit einer Kontribution von 50 000 Talern freikaufen.

1635 und 1636 Pestepidemie in Dortmund.

6. 10. 1636 Der kaiserliche Feldmarschall Graf Götz zieht in Dortmund ein. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges bleibt die Stadt ununterbrochen von Truppen besetzt.

13. 5. 1643 Dortmunder Rat verbietet bei Verlust des Bürgerrechts die Flucht aus der Stadt.

24. 9. 1646 Der Dortmunder Rat lehnt die Anlage eines neuen Bergwerks mit der Begründung, „unsere Nachkommen sollen auch noch Kohle finden können" ab.

1648 Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges sind ein Drittel der Häuser zerstört, vor den Toren Dortmunds heulen Wölfe und zwei Drittel der Einwohner sind tot (Von 7000 auf 2000 gesunken).

30. 10. 1648 Der Rat gibt den Abschluß des Westfälischen Friedens bekannt und ordnet einen Bettag zum Dank an.

28. 7. 1650 Nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen gegen eine Zahlung von 2000 Reichstalern ist Dortmund seit 18 Jahren frei von fremder Besetzung.

1652 Die Kapitalschulden der Stadt betragen 104 276 Reichstaler.

16. 2. 1653 Feuersbrunst in Lütgendortmund.

15. 5. 1661 Der als „Wunder von Westfalen" geltende Turm der Reinoldikirche stürzt abends zwischen neun und zehn Uhr ein. Tod des Turmwärters Köhling; Zerstörung der halben Kirche. Das Fundament für den neuen Turm wird am 8.5.1662 gelegt. 1701 wird er vollendet.

1662 Das älteste Gebäude Dortmunds, die Martinkapelle aus merowingisch-fränkischer Zeit, wird abgerissen. Die Steine werden für den Wiederaufbau der zerstörten Reinoldikirche verwendet.

17. 4. 1664 Im Süden der Grafschaft Dortmund an der Emscher wird eine Heilquelle angebohrt. Der Versuch der Stadt, einen Kurbadbetrieb einzurichten, mißlingt, als die Quelle schon bald wieder versiegt.

24. 4. 1670 Dortmund erläßt eine neue Marktordnung.

1672/73 Französische Truppen unter Marschall Turenne nehmen in Ruhrgebietsstädten Quartier ein. Dortmund wird verschont, da der Bürgermeister Zacharias Löbbecke ein Studienfreund des französischen Marschalls ist.

1673 Die Burg Hörde brennt ab, wird aber auf Befehl des Großen Kurfürsten wiederaufgebaut.

10./11. 7. 1679 Französische Truppen unter Marquis de Nesle belagern die Stadt.

28. 7. 1679 Der französische Marschall läßt Dortmund plündern.

1687 Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erhebt Anspruch auf die Reichsstadt.

1691 Vor der Westenpforte außerhalb der Stadtmauern, wird das erste Dortmunder Postamt eingerichtet. Es ist ein Unterpostamt der Thurn- und Taxisschen Post.

18. Jh. In der Umgebung von Dortmund wird Stollenbergbau von den Gewerkschaften Wiendahlsbank und Teichmühlbaum betrieben.

30./31. 10. 1702 Die Prinzessin von Pfalz - Neuburg, Stadthalterin der Spanischen Niederlande, hält sich mit 450 Pferden und 540 Mann in der Stadt auf.

1703 Karl, der Sohn Kaiser Leopolds I. und späterer Kaiser Karl VI., besucht Dortmund und wird mit großer Ehrerbietung empfangen.

22. 6. 1724 Verordnung von Strafen für Ratsmitglieder bei zu spätem erscheinen auf Ratssitzungen.

9. 9. 1734 Das Dortmunder Kontingent von einem Kapitän und 74 Mann für die niederländisch - westfälischen Kreistruppen rückt in den polnischen Erbfolgekrieg aus.

29. 10. 1734 Das Königlich Preußische Gräfl. Finkensteinsche Infanterie Regiment mit ca.1 600 Mann nimmt bis Ostern 1735 Winterquartier in der Stadt.

1735 Der König von Preußen verbietet seinen Untertanen das Studium am Archigymnasium zu Dortmund. Das Verbot wird 1750 und 1764 wiederholt.

8. 3. 1737 Gottschalk Dietrich Baedeker wird Stadtbuchdrucker.

1740 Der Giebel des Rathauses wird wegen Baufälligkeit abgetragen und, mit einem Adler versehen, in barocker Form durch den Stadtbaumeister Pfefferkorn wieder aufgebaut.

11. 7. 1742 Der Freiherr von der Asseburg nimmt die Huldigung für Kaiser Karl VII. entgegen; letzte feierliche Kaiserhuldigung in Dortmund.

1. 10. 1749 Der durch Blitzschlag zerstörte Dachstuhl der Franziskanerkirche ist wieder hergestellt und neu eingedeckt worden.

1750 Durch eine Viehseuche verenden auf den Dortmunder Kuhweiden in Osterholz, Westerholz und Burgholz mehr als 1 200 Kühe.

1752 Verordnung gegen Bettler, Vagabunden und Spendensammler.

1752 Gründung der Zeche Glückauf Tiefbau in Brünninghausen durch den Freiherrn von Romberg.

14. 12. 1752 Der Turmhelm der Petrikirche stürzt ein und zerstört das Gewölbe.1753 wird ein Ziegelwerk im Westerholz errichtet, in dem die Ziegel für den Wiederaufbau des Gewölbes hergestellt werden. Am 15.2.1769 wird die Kirche feierlich wieder eingeweiht.

26. 9. 1756 Dortmunder Rat schafft die Privatbeichte ab.

25. 4. 1757 Ein französisches Regiment zieht in die Stadt ein. Am 4. Mai zieht es nach Lünen weiter.(Siebebjähriger Krieg).

29. 1. 1760 Kaiser Franz I. untersagt für das gesamte Heilige Römische Reich den Umlauf von Dortmunder Münzen.

20. 6. - 4. 7. 1760 Französische Truppen in einer Stärke von 3600 Mann lagern südlich von Dortmund und beschlagnahmen den gesamten Roggen von Körne bis Eichlinghofen.

6. 11. 1766 Verordnung vom Rat der Stadt über den Genuß von Kaffee und Tee.

14. 1. 1769 Die „Dortmunder Vermischten Zeitung" erscheint, als erste Zeitung (1782 eingestellt).

21. 8. 1769 Für das erste Dortmunder Waisenhaus wird das frühere Gasthaus für arme Fremde neben dem Grafenhof umgebaut. Es besteht bis 1822 und wird, zuletzt städtische Kinderpflegeanstalt; 1907 niedergerissen.

24. 7. 1776 Dortmund und Preußen vereinbaren Freizügigkeit für die Bewohner ihrer Territorien.

18. 12. 1792 Die Reliquienbüste des hl. Reinoldus mit der Schädeldecke des Heiligen wird in Dortmund öffentlich versteigert. Da kein genügend hohes Angebot für die ganze Büste gemacht wird, wird sie in einzelnen Teilen veräußert.

19. 1. 1793 Eine Haushaltszählung in Dortmund ergibt die Anzahl von 1038 Haushalten.

31. 7. 1793 Durch Konventionen mit Preußen wird die Übernahme des Dortmunder Truppenkontingents zum Reichsheer in der Stärke von 36 Mann durch Preußen gegen eine Jahreszahlung von 3600 Gulden vereinbart.

11. 11. 1794 Das neue Weinhaus am Markt, auch Waage, Stadthaus oder Stadtkeller genannt, wird durch einen großen Ball eingeweiht, der in einer blutigen Schlägerei endet. Der Stadtsyndicus und andere Herren werden dabei verletzt und den Musikanten die Violinen zerschlagen; am ärgsten haben dabei anwesende englische Husaren getobt.

3. 7. 1798 Der „Westfälische Anzeiger" herausgegeben von Arnold Mallinckrodt erscheint zwei mal wöchentlich.

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